Eine klimaneutrale Gemeinde ist machbar!

Foto-Collage: Mann mit kurzem, dunklem Haar links, im Hintergrund Historisches Rathaus Friesenheim

von Rainer Erb

Der Klimawandel ist in den letzten Jahren spürbar geworden, wie noch nie. Wir können die globale Erderwärmung nicht mehr ignorieren. Die Jugend geht auf die Straßen, fordert in den „Fridays for future“-Demonstrationen radikales, weltweites Umdenken. In Deutschland hat sich ein erster Erfolg schon eingestellt: Die Stadt Konstanz hat den Klimanotstand ausgerufen.

„Global denken, lokal Handeln“ ist seit Jahrzehnten der Leitspruch der GLU. Wir sehen es als unsere Aufgabe an, die Gemeinde Friesenheim ins Handeln zu bringen. Dies umso mehr, als dass die anderen Parteien und Wählervereinigungen in Friesenheim die Zeichen der Zeit noch immer nicht verstanden haben und den Klimaschutz nicht in deren Wahlprogrammen aufgenommen haben.

CO2–neutral zu werden haben sich schon viele Kommunen auf die Fahnen geschrieben: Freiburg, Karlsruhe, Emmendingen, Lörrach, Ludwigsburg, auch kleinere Gemeinden wie Staufen, Aspach, Allensbach.

Aufgrund der CO2-Ziele des Bundes und der Grün-geprägten Landesregierung Baden-Württemberg gibt es vielfältige Hilfestellungen, wenn sich eine Kommune für mehr Klimaschutz einsetzen möchte.

Besonders zu erwähnen sind die regionalen Energie-Agenturen, hauptsächlich aber die KEA – Klimaschutz- und Energie-Agentur Baden-Württemberg. Diese ist Partner, wenn es um Klimaschutz-Strategien geht. Das Kompetenzzentrum der KEA unterstützt bei der Entwicklung von Klimaschutzkonzepten. In Friesenheim ließe sich ein solches in das schon auf den Weg gebrachte Gemeindeentwicklungskonzept integrieren.

Finanzielle Unterstützung kann aus verschiedenen Fördergeldern generiert werden. Wettbewerbe, wie der European Energie Award, an dem 120 Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg bereits teilnehmen, geben zusätzliche Anreize.

Ein Beispiel aus unserer Region für die gelungene Umsetzung eines Klimaschutzprojektes in Zusammenarbeit mit der KEA ist der Biomasse-Wärmeverbund Seelbach.

Besonders erwähnenswert ist auch das Projekt „Intelligente Straßenbeleuchtung“ in Ludwigsburg.

Es ist Zeit zu handeln. Klimaneutralität ist dank zahlreicher finanzieller und strategischer Hilfestellungen für Friesenheim tragbar und machbar!

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Wann werden wir aktiv?

Foto-Collage: Mann mit Brille und hoher Stirn vor kleinen Kirche im Grünen

von Jochen Walter, Oberschopfheim

Die Kinder sind keine Erwachsenen und dürfen entsprechend unserer Gesetze in Deutschland nichts entscheiden. Darum regen sich manche undemokratischen Akteure in Politik und Wirtschaft auf. Sie wollen, dass sich Kinder wie Kinder verhalten: sie sollen ruhig sein, unpolitisch bleiben und brav zur Schule gehen. Sie sollen für ihre Zukunft lernen gehen.

Für welche Zukunft denn? Diese Zukunft, die wir durch unser Handeln nachhaltig zerstören? Dies ist leider immer noch die einzige Form der Nachhaltigkeit, die wir, v.a. Wirtschaft und Politik, bereit sind umzusetzen. Aber auch wir Bürgerinnen und Bürger, da wir den Entscheidern Glauben schenken, dass es ohne den Schutz von Wirtschaftsinteressen den sprichtwörtlichen „Bach hinuntergeht“.

Fernsehen macht intelligent

… zumindest, wenn mensch die richtigen Sendungen schaut.

Wer von meiner Generation kennt das nicht? Ich bin 50 Jahre alt und durfte mir als Kind ab und zu vorhalten lassen, dass zuviel Fernsehen dumm macht. Dem kann ich rückblickend durchaus zustimmen.

Wenn ich damals Sendungen wie Die Anstalt vom ZDF hätte ansehen können (müssen), dann hätte ich entgegen halten können: Nicht fernsehen macht dumm!

Wenn solche Sendungen oder auch Dokus und Reportagen aufbereitet im Unterricht betrachtet würden, dann könnte daraus etwas wirklich sinnvolles entstehen.

Die Macher von „Die Anstalt“ belegen ihre bissigen Sketche mit einer riesigen Latte an Fakten und Quellen, die einem das Lachen im Halse stecken lässt. So auch bei der Sendung vom 9. April 2019 – zu sehen in der Mediathek.

Wir können nun weiterhin den Kopf in den Sand stecken und ohnmächtig jammern „die tun doch eh was sie wollen“. Oder wir fordern die Politiker*innen auf allen Ebenen endlich zum Handeln auf. Genauso wie wir uns selbst immer wieder zum Handeln zwingen sollten.

Nicht Handeln ist „kriminell“

Wer nichts unternimmt, weder in seinem eigenen Leben noch in Form von Forderungen an die Entscheider auf verschiedensten Ebenen, handelt in meinen Augen kriminell – auch wenn dies derzeit noch keinem Straftatbestand entspricht. Wer davon weiß, wohin wir „steuern“ und trotzdem nichts unternimmt, ist nicht einfach Mitläufer. Er oder sie ist Mittäter*in (egal ob mit oder ohne Gender-Sternchen). Wir machen uns an allem mitschuldig. Vor allem im moralischen Sinn. Unsere Kinder und Enkel müssen dies ausbaden, ob sie wollen oder nicht.

Stellen wir uns doch mal vor, was wäre, wenn wir alle mehr Radfahren, wenig bis kein Auto fahren, wenig bis kein Fisch, Fleisch und Wurst essen, keine Flugreisen unternehmen. Stellen wir uns mal vor, wie es wäre, wenn wir uns saisonal, regional und fair versorgen. Was wäre so schlimm daran, wenn wir dadurch unseren Kindern eine Welt erhalten könnten, die wenigstens noch so ist, wie sie heute ist?

Jochen Walter, Mitglied bei DiB, Oberschopfheimer GLU-Kandidat

Die GLU fordert seit 35 Jahren ein Umdenken

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